Gesundheit und Stärke durch Üben

Allgemeine Informationen

Graduierungssystem im Taekwon Do

Im Traditional Taekwon-Do (TKD) besteht ein Rangsystem für Schüler und Meister. 

  • Die Schülerstufen heißen Kup, 
  • die Grade der Meister heißen Dan. 

Um im TKD weiterzukommen und den dafür entsprechenden farbigen Gürtel zu erreichen, muss der Schüler das für die einzelnen Stufen notwendige Wissen und Können vorweisen. Daher werden in gewissen Zeitabständen  Prüfung angeboten. Bei Bestehen der Prüfung bestätigt eine Urkunde und der farbige Gürtel den Eintritt in die nächste Stufe.

Die Zeitabstände zwischen den einzelnen Prüfungen sind von der Teilnahme am Training abhängig. 

  • Bei den Prüfungen in der Grundstufe (weiss bis gelb) mindestens 3 Monate. Voraussetzung hierfür ist ein regelmäßiges, wöchentliches Training. 
  • Für die Prüfung in der Oberstufe (blau bis rot) hat der Schüler ein regelmäßiges, wöchentliches Training von mindestens vier Stunden nachzuweisen.

Die Trainingszeit zwischen der höchsten Schülerstufe (1. Kup) und dem niedrigsten Meistergrad (1. Dan) liegt bei mindestens einem Jahr. So sind zum Erreichen des 1. Meistergad, bei beständig gutenTrainingsfortschritt, etwa vier Jahre erforderlich.


9 Meistergrade im Traditional Taekwon-Do 

Zahlensymbolisch gesehen ist die Zahl 9 nicht nur die höchste einstellige Zahl, sie steht auch für dreimal 3. 

In Ostasien ist die 3 eine Glückszahl, somit steht die Zahl 9 für dreifaches Glück. 

Die chinesische Schreibweise (drei horizontal übereinander liegende Linien) ist fast identisch mit dem chinesischen Schriftzeichen für König (= höchster weltlicher Herrscher, die gleichen drei Linien in der Mitte mit einer senkrechten Linie verbunden) und steht symbolisch für Himmel (= "Chon", obere Linie), Mensch (= "In", mittlere Linie) und Erde (= "Ji", untere Linie). 

Von unten nach oben aufbauend, teilt man dementsprechend die 9 Meistergrade in die drei verschiedenen Klassen ein:

  • Ji: Der 1. bis 3. Dan wird als das Anfangsstadium für den schwarzen Gürtel betrachtet. Im Vergleich zu höheren Graden sind diese Meister immer noch Anfänger.
  • Ji In: Die Meister mit dem 4. bis 6. Dan bilden die Klasse der Experten.
  • Chon Ji In: Die Träger des 7. bis 9. Dan sind die Meister im Traditional Taekwon-Do, die alle körperlichen und geistigen Eigenschaften beherrschen.

Das Schwarz des Meisters (Kyosah-Nim) steht für die Farbe des Herbstes, die Zeit der Reife und der Ernte. Sie schließt alle Farben in sich ein und verpflichtet den Träger der Achtung und dem Respekt seiner Schüler gerecht zu werden. 

Die Meistergrade sind aufsteigend nummeriert. Die Träger des 1. bis 3. Dan werden Meister (Kyosah-Nim) genannt. Die Träger des 4. bis 9. Dan werden Großmeister (Sahbum-Nim) genannt und sind als einzige  berechtigt, als Lehrer tätig zu sein.

Kognitive und motorische Anforderungen an den Schüler

Vor Eintritt in unseren Verein gibt es für jeden Schüler – egal welcher Altersgruppe – zwei Einführungsstunden (Schnupperstunden), in denen der "neue" Teilnehmer über die Anforderungen im Training theoretisch und praktisch informiert wird.

In dieser Einführungsphase werden die Inhalte der wesentlichen Disziplinen wie Formenlauf, Grundschule, Selbstverteidigung, Kampftraining und Bruchtest angesprochen. Aber auch die aktuelle körperliche Verfassung und eventuelle "Gebrechen" werden hinterfragt.

Nach den Übungsstunden kann der Schüler, sofern er geeignet ist, in den Verein eintreten und an einem regelmäßigen Training teilnehmen.

Taekwondo ist eine koreanische Selbstverteidigung von höchster Effizienz. 

In keiner asiatischen Kampfkunst wurde die Beintechnik in Folge höherer Muskelkraft und größerer Reichweite so präzise weiter entwickelt, wie im Taekwondo.

Unbewaffnet lassen sich so selbst Angriffe mit Schlag- oder Stichwaffen  verteidigen.

Die Ausbildung erfolgt systematisiert vom weißen Gürtel (Anfängerstufe) bis zum schwarzen Gürtel (Meisterstufe).

Die Möglichkeit zur Teilnahme an Prüfungen wird zur Motivation und objektiven Standortbestimmung genutzt.

Die Durchführung von Gürtelprüfungen für Fortgeschrittene, sowie Dan-Prüfungen (schwarzer Gürtel) wird über die Internationale Budo Federation (IBF) organisiert.

Die traditionelle Form des Taekwon-Do unterscheidet sich von der olympischen Variante (WTF) durch die Kontaktlosigkeit und den eher in den Hintergrund tretenden Wettkampfgedanken.

Die Sportart Taekwon-Do (traditionell) ist für jede Altersgruppen ein sehr gut geeigneter Ausgleichssport. Sowohl für Jugendliche, Erwachsenen als auch für Senioren bietet Taekwon-Do ausgezeichneter Möglichkeiten sich fit zu machen oder die Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. 

Aus orthopädischer und sportmedizinischer Sicht ist traditionelles Taekwon-Do eine Sportart mit außerordentlich hohen gesundheitsfördernden Effekten.

Verschiedene Sportärzte wie z.B. Dr. med. Markus Geßlein, Dr. med. Dirk Jung oder Dr.med. R.J. Aman haben unabhängig voneinander sehr gute Erfahrungen mit dieser Sportart gemacht.

Im Vordergrund eines Trainings im traditionellen Taekwon-Do stehen Ausgewogenheit und eine enorme Vielfalt, die diese Sportart bietet. Alle sportmedizinischen Hauptbelastungsformen werden gleichermaßen trainiert:

  • Ausdauer,
  • Kraft,
  • Schnelligkeit,
  • Beweglichkeit,
  • Gewandtheit,
  • Koordination.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die enge Verflechtung von und körperlicher Schulung. Auch psychische Komponenten wie Konzentration, Selbstvertrauen, Mut, Ausdauer, Willenskraft und Disziplin werden gleichermaßen mittrainiert.

Durch die moralisch-ethischen Grundregeln des TKD werden charakterliche Eigenschaften gefördert wie Gemeinschaftsgefühl, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Respekt und Bescheidenheit.

Bekanntermaßen beeinflussen sich körperliche und geistige Faktoren in einer ständigen Wechselwirkung gegenseitig positiv aber auch negativ. Traditionelles TKD bietet hier einen ganzheitlichen Ansatz indem Körper und Geist trainiert werden und damit die Möglichkeit besteht, eine einzigartige Harmonie zu erreichen.

Zusammenfassend bietet Taekwon-Do aus sportmedizinischer Sicht eine hervorragende Möglichkeit zum Training aller körperlichen Hauptbelastungsformen, bei niedrigem Verletzungsrisiko. 

Es gelingt in vorbildlicher Weise Schäden am Stütz- und Bewegungsapparat vorzubeugen. Die positiven Effekte wirken sich sowohl auf die körperliche Fitness als auch auf die Psyche und das Allgemeinbefinden aus.

Es resultiert zusätzlich eine gesündere Lebensweise gekoppelt mit einer höheren Belastbarkeit in Beruf und Alltag und geringerer Anfälligkeit für Gesundheitsstörungen

(Dr.med. R.J. Aman, Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin).

Taekwon-Do Traditionell sportwissenschaftlichen gesehen.

von Prof. Dr. med. Frank Moosig

Für den lebensverlängernden Effekt von Sport ist wesentlich die Reduktion des Risikos von Herz-Kreislauferkrankungen, also Schlaganfälle, Herzinfarkte u.a. verantwortlich.

Taekwon-Do-Training ist Ausdauertraining mit dem zusätzlichen Charakter eines Intervalltrainings.

Es fällt - unabhängig von den Unterschieden einzelner Schulen - sicher in die Kategorie einer intensiven körperlichen Aktivität und zählt zu den Sportarten mit dem höchsten Energieumsatz überhaupt.

Kardiovaskuläres Training ist allerdings bei weitem nicht alles, was Sport zur Gesundheit beitragen kann. Insofern schöpfen einseitig hierauf ausgerichtete Betätigungen, wie z.B. Laufsport, die Möglichkeiten nicht annähernd aus. So sind zusätzliche Kräftigungsübungen sinnvoll und entsprechen den WHO-Empfehlungen. Hierdurch kann nicht nur eine Verbesserung der Muskelkraft selbst erreicht werden. Die gestärkte Muskulatur hilft auch dem Stoffwechsel, z.B. durch Vermeidung von Zuckerkrankheit, und ist wichtige Energiereserve. Kräftigungsübungen sind darüber hinaus gesund für die Knochen und helfen Osteoporose zu vermeiden.

Im Taekwon-Do gehören solche Übungen, die abwechslungsreich und ohne Geräte eingebunden werden, zu jeder Trainingsstunde.

Ebenso sind Dehnungsübungen ein ständiger Bestandteil des Programms. Hierdurch lassen sich auch für den Alltag die Bewegungsumfänge verbessern und erhalten. Gutes Dehnen beugt zudem Sportverletzungen vor.

Koordination und Konzentration runden die umfassende körperliche Ausbildung im Taekwon-Do ab. 

Durch komplexe -und je nach erreichtem Leistungsstand immer komplexer werdende - Bewegungsfolgen wird ein hohes Maß an Konzentration und Koordination entwickelt, das sich auch außerhalb des Taekwon-Do messen lässt wie z.B. Studien zur Verbesserung der allgemeinen Konzentrationsfähigkeit bei über 40jährigenTaekwon-Do-Anfängern schon bei geringer Trainingsfrequenz beweisen.

Training und Wirkung des Traditionellen Taekwon Do

Die Ergebnisse einer Dissertation zum Thema "Traditionelles Taekwondo: eine Kampfkunst und ihre Wirkung" an der Technischen Universität München 2003 von Andreas Held belegt eindeutig die These, das besonders diese traditionelle Kampfkunst erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Befinden der Teilnehmer an diesem Sport haben.

Zitat aus der Dissertation:

Durch das Traditionelle TKD-Training wird der Proband im Vergleich zu "vor dem Training" frischer, munterer, energiegeladener und wacher.

Traditionelles TKD gibt, wie das Ergebnis zeigt, dem Schüler die oft durch den Alltagsstress verlorengegangene Lebensenergie zurück und zwar auf eine Art und Weise, dass er diesen Vorgang bewusst wahrnimmt und spürt.Gleichzeitig scheint das Traditionelle TKD eine beruhigende Wirkung zu haben, schafft eine Stimmung innerer Harmonie. Vom Alltag ist die Energie eigentlich schon vor dem Training verbraucht, und es beginnt durch das Training eine körperlich schwere Arbeit. Doch diese Arbeit befreit, sie verbraucht die alte "abgestandene" Energie und schafft ein neues Energiegefühl. Die Freude an der Bewegung und das Gefühl, etwas Gutes und Gesundes für sich zu tun, erhöht außerdem das Gefühl von "Energie".

Vor allem die Fortgeschrittenen zeigen eine auffällig starke Empfindung von Energie unmittelbar nach dem Training im Vergleich zu den anderen Personengruppen.

Sie scheinen durch das jahrelange Training gelernt zu haben, ihren Energiehaushalt optimal auszuschöpfen, um neue, frische Energie nachzuladen und fühlen sich auch dementsprechend gut nach dem Training.

Diese positiven Effekte im Zusammenwirken von Geist, Psyche und Körper können allerdings nur durch ein gutes Training mit einen geeigneten erfahrenen und besonnenen Meister sowie motivierten Schülern erreicht werden.

Aus meiner Erfahrung als Trainer in mehr als 30 Jahren im Taekwon Do kann ich diese Ergebnisse der Dissertation bestätigen. In der Gruppe bildet sich ein "harter Kern", die "Spreu trennt sich vom Weizen", in der Regel innerhalb der ersten 6 Monate nachdem ein Neuzugang zu verzeichnen war.

Zwar werden immer wieder durch verschiedenste Einflüsse wie Ortswechsel, Studium oder Krankheit auch die treuen, guten Schüler die Gruppe verlassen, doch der "harte Kern" bleibt und bildet immer wieder die Zelle für einen aktiven und dynamischen Verein.



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